Arnheim - Jersey - Paris

...oder Burger's Zoo, Kanalinseln, Disneyland.

 

Planung - 1. Etappe - 2. Etappe - 3. Etappe

 

2. Etappe - Jersey

Um von Arnheim Jersey zu erreichen, müssen wir zuerst bis nach Saint Malo fahren. Die Strecke von 840 km fahren wir an einem Stück, da wir lieber einmal lange fahren, als jeden Tag 3-4 Stunden. Wir denken, dass diese Taktik auch bei den Kindern auf mehr Akzeptanz stößt.

 

Die Hinfahrt

Sonnenschein bei 7° C

 

Wir sind früh los, um nicht noch in Hektik zu verfallen falls etwas nicht so zügig klappt wie erhofft. Immerhin hat der Campingplatz in St. Malo noch Vorsaison und schließt bereits um 18 Uhr seine Pforten. Aber die Strecke ist gut zu fahren. In den Niederlande haben wir zwar das Gefühl von einem Autobahnkreuz zum nächsten zu fahren, aber wir kommen gut durch und verfahren uns dank des Navi nicht. Kurz nach der Grenze zu Frankreich kommt dann auch schon die erste Mautstelle. Da wir nicht genau wissen wie es funktioniert sind wir etwas angespannt, aber es funktioniert problemlos. Ticket ziehen und weiter fahren. Dann nach ein paar Kilometern die Bezahlstation. Ticket wieder in den Automaten stecken und zahlen. Wir sind zwar etwas überrascht über die Höhe (13,- €) aber uns bleibt ja auch nichts andere übrig. Zum Glück ist wenig Verkehr, so dass wir manchmal sogar witzeln, dass uns bestimmt die Kiste vom Fahrradträger gefallen ist und die Überreste die Autobahn blockieren, so das niemand von hinten mehr aufschließen kann. Aber die Kiste hält und Horst sowieso.

Dann plötzlich wieder eine Mautstation, aber eine zum Bezahlen.....wir haben nur kein Ticket...haben wir etwas verpasst? Hätten wir bei der vorangegangenen Station nicht nur bezahlen müssen sondern auch ein Ticket ziehen müssen? Verwirrung! Doch dank einer netten Dame, die dort arbeitet konnten wir das Problem lösen. Es gibt auch Stationen, an denen man nur bezahlen muss...äääähhh. Warum auch immer.

Nach vielen Mautstationen (ca. 6) sind wir nach 9,5 Stunden um einiges ärmer aber sicher und "schnell" in St. Malo angekommen.  

St. Malo

Bedeckt bei 8° C 

 

Der Campingplatz liegt am Rand von St. Malo und macht einen gepflegten Eindruck. Er ist recht übersichtlich und da noch wenig los ist können wir uns unseren Platz aussuchen. Wir stellen sogar das Vorzelt auf, da wir am nächsten Tag Horst eine Pause gönnen möchten.  Wir erkunden die Stadt dann auch zu Fuß. Zugegeben nicht jeder ist davon begeistert, aber spätestens als wir den Strand erreichen sind die Fußschmerzen, der Hunger und die schlechte Laune verflogen.

Nun heißt es Muscheln suchen und den Surfern und Kitern zuschauen. Die Kulisse des Ortes vom Strand aus ist beeindruckend und wir können gut nachvollziehen, das St. Malo bei den Franzosen ein sehr beliebter Ferienort ist. Leider ist heute Sonntag, so dass alle Geschäfte geschlossen haben und wir nur einen Bäcker finden, der uns mit dem Nötigsten versorgt. Dann müssen wir wohl nachher doch noch kochen.

Endlich Jersey Tag 1

 

Die Fahrt

Meist bedeckt bei 7° C

Jersey sonnig bei 10° C

 

Heute also ging es nun los- auf nach Jersey!

 

Wir haben heute Nacht alle gut geschlafen und sind somit ganz relaxed in den Tag gestartet. Nach dem ersten Kaffee und einem kleinen Frühstück sind wir dann zur Fähre aufgebrochen und waren ganz gespannt was uns erwartet. Erstmal fuhren wir zum Hafen, den wir ohne Probleme fanden.Dort angekommen war die Verwirrung allerdings erst mal groß...wooooo GENAU müssen wir hin; die Ausschilderung war zwar eigentlich eindeutig, aber so eine neue Situation verursacht bei uns per se erst mal einen gewissen Grad an Verwirrung, da können die Schilder noch so gut sein :-)

Nachdem wir uns einen ersten Eindruck verschafft hatten und es immer noch recht früh war, wollten wir unsere, inzwischen recht reduzierten Vorräte, auffüllen. Also fuhren wir zu einem großen Supermarche und kauften lauter Sachen die es in Deutschland so nicht gibt- vornehmlich mit Weißmehl und /oder viel Zucker, oder Fett , und am besten alles zusammen! Man gönnt sich ja sonst nix :-D

Nachdem der Kühlschrank wieder gefüllt war brachen wir wieder in Richtung Hafen auf.Wir parkten etwas abseits , auf einem Parkplatz mit vielen Schildern auf denen irgendwas mit Verbot und Wohnmobil steht... wie so oft auf dieser Reise stellten wir fest, dass Französischkenntnisse von Vorteil sind - besonders in Frankreich . Leider waren wir beide in Französisch Unterricht zwar anwesend, aber mehr auch nicht. Immerhin kann ich mir ein Eis bestellen...und ein Baguette.Allerdings darf mein Gegenüber weder eine Frage stellen, noch von mir erwarten, dass ich auf eine Frage antworte, solche Einschränkungen machen einen Einkauf in einem kleinen typischen pittoresken Französischem Laden stets ein wenig unentspannt. Immerhin kann der Chef sagen „ Ich spreche kein Französisch“ Da hat sich doch bei uns beiden die Schulzeit gelohnt.

 

So weit so gut. Auf diesem besagten Parkplatz am Hafen sind wir dann noch mit dem kurzen am Strand gewesen. DAS war mal richtig idyllisch. Die Kinder habe eine Menge Steine und Muscheln gefunden( keine Ahnung,ob wir diese Menge ausführen dürfen- gint es da Beschränkungen???) Unter anderem waren da auch Muscheln die ich noch nie in freier Wildbahn gesehen habe- riiiieseuge Dinger, die da plötzlich auf einem Haufen am Strand lagen, keine Ahnung, ob die wirklich da hingehörten. Natürlich haben die Kids sie gleich einkassiert- verständlich.

 

Die Zeit war reif, ab zur Fähre. Der gr0ße Chef hatte sich in der Zeit in der wir am Strand waren informiert wo wir wann hin müssen und so konnten wir uns ganz entspannt einreihen in die Warteschlange. ...und wir warteten und warteten....dann ging es los.

 

Passkontrolle Part 1 und aushändigen der Boarding Pässe

weiterfahren

Passkontrolle Part 2

dann stand da eine nette Dame die uns in die Richtige Reihe schicke ( ist ihr Wagen über 2,25 Meter ???...unwesentlich ;-) )

weiterfahren und waaaaaaaaarten

bislang waren wir noch recht entspannt, bis ein Wohnmobil plötzlich RÜCKWÄRTS die Rampe auf die Fähre fahren sollte...RÜCKWÄRTS!!!! ...und wir sprechen da nicht von 5 Metern auf einer ebenen ,geraden Strecke! Nein, es waren gefühlte 100 Meter mit einem Gefälle von bestimmt 50 %.

 

Na gut, etwas weniger von beidem war es wohl schon,aber nur minimal ! Ich muss an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass ja unsere Rückfahrkamera momentan nicht verfügbar ist. Daher bin ich in Horst´s Hinterteil geklettert und habe den Chef dirigiert- als lebende Rückfahrkamera sozusagen.

Puh, das hat gut geklappt, sogar das einparken auf engstem Raum- immerhin können wir vorwärts raus.

 

Die Fahrt auf der Fähre war wirklich schön und für die Kinder echt spannend. Schon von weitem konnten wir Jersey erblicken, zudem kam pünktlich die Sonne raus- es war ein toller Empfang auf Jersey.

Auf Jersey angekommen musste Horst uns erst mal ordentlich ärgern: bei den Reisevorbereitungen stellten wir fest, dass auf dem Navi GB drauf ist..ok, abgehakt. Dann wollten wir unseren Campingplatz ins Navi eingeben...Pustekuchen. Ich weiß natürlich, dass Jersey eine Sonderstellung einnimmt und nicht zu GB gehört...theoretisch- praktisch dachten wir natürlich es sei trotzdem drauf.

Wir versuchten es also oldschool, wobei wir zugeben müssen, dass wir eigentlich absolut keinen Plan hatten wo genau auf Jersey wir uns befanden.

Den Linksverkehr meisterte der Chef problemlos. Obwohl sein Ausruf vor dem ersten Kreisel „ aaaaaaaaahhhhh, muss ich da jetzt auch links rein?????“ mich kurzfristig etwas nervös machte.

 

Während ich also mit Karte lesen voll ausgelastet war motzte der Chef vom Fahrersitz mit mir“ Mach Fotos!“ „ Wie soll ich Karte lesen und Fotos machen???“ „Mach Fotos, es sind die ersten Eindrücke von Jersey“ ….Witzpille von Ehemann.

Als wir dann so planlos im Linksverkehr durch Jersey irrten guckte ich, suchend nach Strassenschildern, den Weg entlang und entdecke DIREKT vor mir ein Schild

 

Daisy Cottage- Jersey

 

Da sind wir nun beim Daisy Cottage. Erst langsam scheint unsere kleine Insel aus dem Winterschlaf zu erwachen. Was dem Dörnröschen ihre Rosen ist Jersey das Gänseblümchen.

Wie die vielen Daisys auf der Wiese des Campingplatzes kommt Jersey langsam ins Leben bzw die neues Saison. Viele Geschäfte haben noch auf Wintermodus gestellt- sie öffnen und 9 und schliessen um 17 Uhr, und das in der größten Stadt die Jersey zu bieten hat: St.Helier

Und auch auf dem Campingplatz, der einzige der Ende März schon offen hat.HIer sind wir in dieser Saison die ersten Gäste. Es stehen hier zwar noch ein Wohnmobil und ein kleiner Wohnwagen rum, aber die stellten sich rasch als Deko raus. Nun haben wir also einen kompletten Campingplatz für uns :-) auch mal nett.

Wir wurden sehr lovely empfangen,leider haben wir im Ankommensstress vergessen wie der Herr der Rezeption heißt, sein Hund aber heißt „Hans“. Und ist ein Cavalier King Charles Spaniel..Momentan in Form einer Wurst, was dem Besitzer ziemlich peinlich scheint, er versicherte uns nämlich rasch, dass Hans in Sommer immer zu gut von den Campern gefüttert wird, was zu Folge hat, dass aus Hans Wurst wurde ( Achtung Wortspiel!) Und da der Sommer hier anscheinend schnell kommt ist der Sommerspeck noch drauf, blöd wenn sich das über die Jahre sammelt...

Soviel zum Hund, nun zum Platz:

 

Lovely

 

( ...der Hund im übrigen trotz Leibesfülle auch)

 

Wie gesagt, wir sind alleine und konnten uns daher aussuchen wo wir stehen wollen. Entschieden haben wir uns für einen Platz der relativ dicht beim Sanitärgebäude liegt, besonders Nachts hat das Vorteile! Nachts ist es ja bekanntlich dunkel, und wer schon mal im dustern in feuchter,kalter Nacht, seitlich aus den klammen Crocs rutschend einen halben Kilometer über einen unbekannten ,spärlich beleuchteten Platz gestolpert ist weiß eine gewisse Nähe zum Toilettenhäuschen gleich noch mehr zu schätzen.

 

Super ist natürlich auch, dass wir das Gebäude allein haben. Ich persönlich finde es auch nach Jahren des Campings immer wieder befremdlich mir mit fremden Leuten die gleiche Kloschüssel und Dusche zu teilen. Im Hotel allerdings müsste ich mit einem Bett vorlieb nehmen in dem schon Leute ...nun ja ,lassen wir das...., ich wollte ja über den Campingplatzschreiben....Lovely, aber das erwähnte ich ja schon.

Das Sanitärgebäude an sich ist ganz hübsch. Der Campingplatz wirbt mit „Glamping“ ( schlimmes Wort) ,dafür finde ich sie nicht Glamour genug...Es gibt für Ladies und Gents je 4 Toiletten und 4 Duschen. Wobei die Duschkabinen an sich sehr schön groß sind, allerdings keine Möglichkeit zum anziehen bieten. Man muss sich also vor der Kabine entkleiden, seine Sachen liegen lassen und dann duschen. Was in der Hochsaison darauf hoffen lässt, dass sich keiner einer Streich erlaubt und einem die Klamotten mopst.

 

Die Parzellen sind wirklich hübsch mit einer Art Weidenzaungeflecht abgeteilt, was echt lovely ist.

Sie sind ausreichend groß und alles wirkt recht einladend. Momentan dienen die Zäune auch gerne mal als Tennisnetz, ziemlich praktisch, im Sommer aber sicherlich nicht praktikabel ;-)

 

Auf dem Platz ist auch noch ein Restaurant, zudem wir aber nichts sagen könne, weil es noch geschlossen hat.Immerhin wird per Schild schon mal darum geworben den Hund nicht zu füttern, was daruf hoffen lässt, dass Hans im nächsten Sommer der Bikini Figur ein Stück ( Wurst) näher kommt. Von draussen sieht es aber ….lovely aus.

 

W-Lan gibt auch , sogar for free, allerdings nur, wenn man vor der Rezeption sitzt. Auf dem Platz ansich ist W-Lan freie Zone.

 

Daisy Cottage biete viele kleine ,lovely ( nervt es schon??) Ecken, die es zu entdecken gilt. Der Platz wird , so unser Eindruck, mit viel Herz geführt. Und es sind hier wirklich alle sehr nett.

 

Es gibt hier noch eine Art Therapie Zentrum mit Massagen und Yoga und Gedöns. Wie das ist können wir nicht sagen, aber es riecht immer herrlich wenn die Tür aufgeht. Hier her kommen nicht nur die Gäste vom Platz, sondern auch Einheimische.Die sind im übrigen auch echt nett, immer für ein Pläuschenzu haben und die finden alles immernoch erstaunlich lovely. Insbesondere das Wetter natürlich.

Womit sie aber auch wirklich recht haben.

 

 

Tag 2

Ausflug nach La Greve de Lecq

 

Da bei den Kindern ein großer Bedarf daran bestand an einem Strand Muscheln und Steine zu sammeln, haben wir uns für einen Ausflug zu Fuß entschlossen. Von unserem Campingplatz aus ist der Klippenpfad gut zu erreichen, der in unterschiedlichen Abständen auch zum Wasser herunter führt. Teilweise sind das kleine und sehr schöne Strände, die zumindest zu dieser Jahreszeit fast menschenleer sind. Der Klippenpfad führt unseres Wissens den gesamten Norden der Insel entlang und obwohl wir nur einen kleinen Abschnitt gesehen haben waren wir begeistert.

 

Dieser Ausflug war für uns ein toller Einstieg, da wir etwas von der tollen Landschaft gesehen haben und die Kinder ausgiebig suchen und sammeln konnten. Nicht zuletzt ist es uns gelungen ein paar Geocaches zu bergen und haben dabei wieder ein paar interessante Abstecher vom Standardweg gemacht, die sich gelohnt haben.

Tag 3

Elizabeth Castle oder „Es ist so schön hier, dass ich mich fast selber beneide hier zu sein!“

 

 

Der Tag startet perfekt. Wir wachen gut erholt im Nugget auf und der Himmel ist bereits strahlend blau. Nach einem leckeren Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle, die nur 100 m entfernt liegt. Wir sind entsprechend schnell dort und warten in der Sonne auf den Bus.  

 Achtung Info Busverkehr auf Jersey: Die Busse fahren auf Jersey alle nach St. Helier. Das bedeutet, dass sobald man zu einem Ort möchte der nicht auf der Route der Buslinie liegt, die vor der Haustür fährt, man nach St. Helier fahren muss, um von dort wieder raus zu fahren. Das ist allerdings kein Problem, da Jersey wirklich nicht groß ist und man nie lange für die Fahrt benötigt. Was man jedoch beachten sollte ist, dass die Busse nicht sehr häufig fahren. Unser Bus fährt beispielsweise ca. alle 45-120 Minuten. Es lohnt sich also den Busfahrplan anzusehen.

Busticket: Das Busticket wird direkt beim Busfahrer gekauft und bar bezahlt. Die Busfahrer sind alle sehr freundlich und geben umfangreiche Auskunft über Strecke, Tickets, etc.. Auf unserer Strecke hat das Ticket für einen Erwachsenen 2 Pfund und für ein Kind 1 Pfund gekostet. Nachdem wir in St. Helier angekommen waren, konnte man in dem zentralen Busbahnhof spezielle Tickets kaufen, z.B. Tagestickets, Wochentickets, 3-Tages-Tickets, etc.. Wir haben ein Familienticket für 7 Tage gekauft und 58 Pfund dafür bezahlt. Damit kann man so oft fahren wie man möchte und jede Buslinie auf der Insel nutzen.

 

In St. Helier angekommen schlenderten wir die Einkaufsstraße entlang und machten uns auf den Weg zum Elizabeth Castle. Auf der Busfahrt hatten wir bereits das Amphibienfahrzeug gesehen, welches Besucher das kurze Stücke durch das Meer zum Castle bringt. Wenn allerdings die Ebbe passend kommt, kann man auch zu Fuß rüber gehen. Als wir am Kassenhäuschen standen staunten wir nicht schlecht. Wir waren wirklich am ersten Tag der Eröffnung für die Saison 2016 dort und der Fußweg war seit 10 Minuten geöffnet. Yippiieeh, der Tag fing nicht nur super an, er blieb es auch!

 

Auf dem Weg zum Castle kamen wir aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Die Sonne schien, es wehte fast kein Wind, es roch herrlich nach Meer, die Kinder hatten Spaß beim Muscheln sammeln und wir waren auf einem interessanten Ausflug. Zu diesem Zeitpunkt übermannte es dann auch unser Hirn, so dass der Ausspruch:“ Es ist so schön hier, das ich mich fast selber beneide hier zu sein!“ entstand.

Im Castle angekommen wurde wir wieder freundlichst von den Mitarbeitern begrüßt und gingen auf Erkundungstour. Zusammengefasst kann man zum Castle sagen, dass sich ein Besuch lohnt, es ist ein gewachsener Gebäudekomplex, der viele dunkle Räume und Ecken hat, die nicht restauriert sind oder als Ausstellungsraum genutzt werden. Die Kinder hatten viel Spass sich so machen dunklen Treppenabgang herunter zu wagen. Was sich besonders lohnt sind das Abfeuern der Kanone und die Infos zum Schießen mit der Muskete. Das macht ein verkleideter Mitarbeiter, der viel erklärt und Späßchen macht. Das Abfeuern der Kanone macht dann auch wirklich bei jedem Eindruck, denn der Knall und die Druckwelle ist enorm.

Wir haben uns bestimmt 4 Stunden im Castle aufgehalten und sind anschließend wieder den Weg zurück gegangen. Am Ufer haben wir dann im „La Fregatte“ eine Pizza gegessen. Die erste Vermutung, dass es sich eher um einen Schnellimbiss handelt und wir eine aufgebackene Pizza bekommen hat sich nicht bestätigt. Die Pizza war ganz frisch uns sehr lecker.

Wir schlenderten abschließend noch einmal die Einkaufsstraße entlang und erreichten dann rechtzeitig den Busbahnhof, um wieder zum Campingplatz zu fahren.

Obwohl es den ganzen Tag nur ca. 9°-10° C waren hat der ein oder andere von uns verdächtige rote Spuren im Gesicht, was auf einen leichten Sonnenbrand hindeuten könnte....im März.

 

Was für ein toller Tag!

 

Tag 4

Darrell Wildlifepark

 

Der Darrell Wildlifepark wird in jedem Jersey Reiseführer angepriesen und wenn man gerne ein paar Tiere sehen möchte ist es auch ein schöner Ausflug. Wir sind mit der Buslinie 3 von St. Helier hingefahren und haben einige bekannte Gesichter vom Vortag wieder getroffen. Entweder war das ein großer Zufall oder es ist wirklich noch so was von Vorsaison, dass sich die 25 Touristen auf der Insel an den Sehenswürdigkeiten sammeln....

Wie dem auch sei, im März zahlen Kinder nur den halben Eintritt und wir kamen so für nur 42 Pfund Eintritt rein. Schnäppchen!

Man muss allerdings auch dem Park zu gute halten, das er sich vollständig aus Eintrittgeldern finanziert und sich weltweit an Artenerhaltungs- und Schutzprojekten beteiligt. Der Park ist schön angelegt und es hat Spaß gemacht sich die Tiere anzusehen. Auch war die Infoveranstaltung über Schlangen sehr interessant. Wer möchte darf dann auch eine Kornnatter anfassen. Obwohl unsere beiden Jungs erst behauptet hatten, dass sie das möchten, traute sich nachher nur das tapfere Mütterlein.

Mittags haben wir uns dann im Zoo-Cafe Pizza, Burger und Green Thai Chicken bestellt und alles restlos aufgegessen. Es war lecker! Bisher hatten wir auf Jersey immer Glück mit dem Essen, obwohl wir bei der Auswahl der Lokale nicht wählerisch waren. Langsam schleicht sich die Vermutung ein, dass sich auf Jersey der Kapitalismusgedanke doch noch nicht ganz so stark etabliert hat wie anderswo. Die Höflichkeit und Qualität des bisher gesehenen scheint tatsächlich echt zu sein. Sehr angenehm!

 

Nach vier Stunden Wildlife dann schnell einen Cache gehoben und ab in den Bus nach St. Helier. Noch eine Kleinigkeit für das Abendbrot eingekauft (ok, Cider auch) und sind dann wieder zum Campingplatz gefahren. Dort angekommen fing es an zu nieseln und so sitzen wir nun in Herrn Lütkemeier und geben uns ganz der Entspannung hin. Morgen soll die Sonne wieder scheinen und Übermorgen sollen es laut Prognose jetzt sogar 18°C werden.

 

Tag 5

Cliffpath zum Strand nach Plemont

 

 

Den heutigen Tag wollten wir mal wieder in der Nähe und am Strand verbringen, ein kurzer Blick auf die Karte... es sollte nach Plemont gehen. Ein Strand den es nur bei Ebbe gibt und der wunderschön sein soll. Der Weg dorthin führte uns mal wieder den Cliffpath entlang. Der Weg ist das Ziel sag ich...wobei ..hier eher zutrifft der Weg und das Ziel sind das Ziel. Ich könnte mich ja echt nicht entscheiden,auf was ich verzichten würde , wenn ich müsste. Muss ich ja aber auch nicht, von daher ist es wurscht.

 

Auf, auf also. Wir waren wie immer mit allem Lebensnotwendigen ausgestattet: Wasser, Kekse und Kindern, wobei die Kinder nicht in den Rucksack kommen, der Rest natürlich schon. Und selbstverständlich hatten wir auch unsere kuscheligen Jacken dabei, die uns auch an der stürmischsten Klippe warm und trocken halten sollen. Wir kennen das ja von der Küste zu hause, es ist immer ordentlich windig und ein paar Grad kälter als im Inland.Gut, dass ich mein extra, extra warmes Wintershirt angezogen hatte !!!!!! Nun ja, es hätte uns zu denken geben könne, dass hier überall Palmen wachsen.

Der Clippenpath ist wirklich ein Wunder. Hoch und runter , hinter jeder Ecke wartet ein neuer atemberaubender Ausblick. Alles ist so schön und so einzigartig ,als hätte ein ziemlich hochbegabter Landschaftsarchitekt sein Meisterstück abgeliefert.

Die Kinder waren altersgemäß nicht halb so begeistert wie wir: „schon wieder hoch ??????Ich brauche eine Pause!!!!! Schon wieder runter???????Ich will nen Keks!!!!!!!Noch ne Kurve?????Ich habe Durst!!!!! Wann kommt der Strand?????“

Zwischendurch, also genauer gesagt an jeder Bank, brauchten die Kinder zur Erholung einen Keks und eine kleine Pause...es gibt viele Bänke auf diesem Klippenpfand.

 

Die Wege sind klasse. Sie sind extra für Wanderer angelegt, aber auf eine dezente Art und weise,die sich perfekt an die Landschaft anpasst- so Natur und Gärten und so das können sie ,die Engländer

Was wir hier für Gärten gesehen haben, unfassbar. Auf dem Weg zum Klippenpfad sind wir an Gärten vorbei gekommen die so schön sind, dass ich am liebsten für den Rest des Tages davor stehen geblieben wäre , um den freilaufenden Hühner bei scharren auf dem perfekten Rasen vor der Ruine ,neben dem in weiß gehaltenen Traumhaus zu zu sehen.Rosamunde Pilcher ist kitschig?- Fahrt nach Jersey, die Wirklichkeit ist noch kitschiger, auf eine wundervolle Art und Weise.

  

Den Ausblick bei unser Wanderung hatte ich ja schon beschrieben,nun am Wegesrand trifft man aber auch noch die ein oder andere Ruine. Die meisten sind aus dem 18 Jahrhundert, wurden aber auch gerne im zweiten Weltkrieg von den Deutschen occupiert. Die Wachtürme sind oft von Efeu überwuchert, in ein paar kann man aber auch noch einen Blick werfen.Es ist schon sonderbar, wenn auf dem Wachturm aus dem 18 Jahrhundert eine Vorrichtung für ein Maschinengewehr montiert ist …

So langsam näherten wir uns dem Strand, angeblich ein Geheimtipp...nun ja....es waren doch deutlich mehr in dieses Geheimnis eingeweiht als wir erwartet hatten. Es war nicht überlaufen, aber schon gut besucht- was aber sicher auch an dem super Wetter lag, da will man einfach an den Strand und die Sonne genießen.

Da der Strand aber groß ist verläuft sich das ganze ziemlich gut. Wir sind dann über den Strand geschlendert und waren bald fast alleine..Die Sonne hatte schon richtig kraft und so kam zum leichten Sonnenbrand vom ersten Tag ein mittlerer dazu. Sonnencreme hatten wir nicht auf unsere Liste für den Osterurlaub- das wird jetzt geändert. Unsere beiden Brownies haben keine Probleme, aber die Kröte und ich , mit unserer kalkweißen Haut sind binnen Minuten zu kleinen Krabben mutiert.

Nachdem wir eine zeitlang den Strand erforscht haben, stand uns der Sinn nach einem Kaffee und einem Eis. What a pitty, da steht doch tatsächlich ein Cafe an diesem Geheimtipp.Also die viiiielen Stufen wieder hoch, allein dafür muss man sich schon mit einem Eis belohnen, und dann in die Schlange gestellt. Im Cafe gibt es auch warme Speisen, die zumindest lecker aussehen- mehr können wir dazu ja nicht sagen, weil wir nur einen Kaffee und ein Eis gegessen haben. Das Eis aber war lecker, der Kaffee auch.

Die Menschen von Jersey sind stolz auf ihre Produkte und die meisten Milch und Eiprodukte kommen von der Insel. Wir sind jetzt ja schon viel auf der Insel herumgekommen und wir haben hier keine Milchproduktionställe gesehen, oder Hühnerfarmen, was wir aber gesehen haben : Kühe die tatsächlich viel Weide habe und Hühner die frei herum laufen. Ob sich hier vielleicht dennoch eine Massenproduktion irgendwo versteckt kann ich natürlich nicht mit Sicherheit ausschließen, allerdings sind die Menschen auf Jersey so stolz auf ihre Insel und ihre Produkte, dass ich es mir fast nicht vorstellen kann- aber vielleicht bin ich auch einfach nur so verliebt in Jersey, dass ich es durch meine rosarote Brille nicht sehen kann ;-)

 

Der Rückweg war dann wieder sehr schön. Ein paar Mal ist mir allerdings das Herz in die Hose gerutscht, weil die Kinder meinten stolpern zu müssen und mein Mutter-worst-case-scenario-Auge die beiden schon den Abhang hinunter rollen sah.

Unsere Kröte ist ja fünf, und recht gut zu Fuß, für Kinder unter vier würde ich den Klippenpfad nur bedingt empfehlen. Er ist oft sehr schmal und für einen Kinderwagen oder Karre definitiv nicht geeignet. Wir sind ja alle gewohnt lange Strecken zu laufen ,aber auch für uns Erwachsene war es nach 5Km hin und zurück echt genug,und wir waren froh als wir wieder bei Horst waren.

 

Die Klippenpfade um Jersey lohnen sich auf jeden Fall, insbesondere die kleinen Picknickplätze sind ein Erlebnis, sie liegen etwas abseits des Weges und müssen erst entdeckt werden, da sie vom Weg direkt nicht zu sehen sind.

 

 

Tag 6

 

St. Helier - Maritime Museum

 

Heute möchten wir noch gerne etwas von St. Helier sehen und es nach dem gestrigen Klippenpfad etwas entspannter angehen lassen. Wir fahren mit dem Bus bis zur Endstation und schlendern zum Hafen. Wir bestaunen die Jachten und gehen zum Maritimen Museum. Das Museum wirkt von außen recht klein und wieder befürchten wir unnötigerweise, dass wir hier nach 15 Minuten durch sind. Das Museum setzt voll auf Interaktion. Die Kinder können ganz viel anfassen, ausprobieren und herumspielen.  

Auch die Erwachsenen haben daran ihren Spaß. Das Museum hat zudem sehr schöne Räume, so dass man sich gerne darin aufhält. Wir sind auch gleich zwei mal durchgegangen und können sagen, dass es sich gelohnt hat. Im Souvenirshop hat der freundliche Verkäufer unseren Kindern dann noch den Kaufpreis für zwei Rubber-eggs erlassen, da er keinen Barcode zum Einscannen gefunden hat, um es in der Kasse zu verbuchen.

 

Anschließend sind wir in die Innenstadt geschlendert und haben etwas gegessen und ein wenig eingekauft. Auf dem Rückweg zum Campingplatz fing es dann stark an zu Regnen und leider sind wir, warum auch immer, eine Haltestelle zu früh ausgestiegen....

Tag 7

 

Ruhetag - Krankheitstag

 

Heute ist der letzte Tag vor unserer Abreise. Leider ist der Kleinste und der Größte krank und uns bleibt nichts andere übrig als einen Ruhetag einzulegen. Das Wetter ist ungemütlich. Es ist sehr windig und es regnet ab und an. Außer einem kleinen Spaziergang ist heute keine Aktivität drin.

 

Tag 8

 

Abreise oder "Boah is mia schlecht"

 

Wir haben uns den Wecker auf 6 Uhr gestellt, da die Fähre um 9 Uhr startet. Die Nacht war etwas unruhig, da sich der starke Wind zu einem Sturm entwickelt hat und der Regen zu Wasserfällen. Unser Herr Lütkemeier wird teilweise ziemlich stark durchgeschüttelt. Wir schlafen trotzdem relativ gut und sind etwas überrascht, als wir am nächsten Morgen die Tür öffnen: Eine komplette Holz-Wellblechhütte liegt 25 Meter von unserem Fahrzeug entfernt auf dem Campingplatz. Wo kommt die denn her? Wer hat sie dort verloren? Wieso haben wir davon in der Nacht gar nicht mitbekommen? Im Nachinein sind wir froh, dass wir davon in der Nacht nichts gehört haben, denn es hätte sie wahrscheinlich für uns beendet.

 

Wir stehen also um 6 Uhr auf und fahren ca. gegen 7:15 Uhr los in Richtung Hafen. Immerhin soll man mind. 1 Stunde vorher dort sein. Am Hafen ist noch wenig los und wir finden den Check-In Schalter für Fahrzeuge problemlos. Der Sturm ist inzwischen auch schon fast wieder starker Wind, so dass wir hoffen, dass sich der Wellengang in Grenzen hält. Als die Fähre dann anlegt und wir warten bis sie entladen ist, sehen wir aber schon wie sie sich deutlich auf und ab bewegt. Dies ist dann auf der Fähre ebenfalls deutlich spürbar. Die Kinder haben, zumindest in den ersten 15 Minuten, ihren Spaß an dem Geschaukel. Mal nach vorne und nach hinten, dann wieder nach rechts und links...

 

Wir sind zuversichtlich und wollen uns ablenken, deshalb holen wir uns einen Kaffe/Kakao und Croissants. Leider hilft es nicht und nach 10 Minuten wird dem Hühnchen schlecht. Die Kinder werden auch langsam immer ruhiger und nach ca. 30 Minuten muss das Hühnchen mal frische Luft schnappen und blieb dann ach den Rest der Fahrt draußen. Zusammengefasst kann man sagen, dass sich niemand übergeben musste aber alle froh waren, dass die Überfahrt nur 1 Stunde und 20 Minuten gedauert hat.

Dann ging es auf die Autobahn nach Paris und gegen 17:30 Uhr kamen wir auf unserem Campingplatz an.

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Kommentare: 2
  • #1

    Thomas (Donnerstag, 11 Mai 2017 15:57)

    Lustig und interessant geschrieben. Gibt es für Jersey einen eigenen Länderpunkt oder muss sich die Insel den GC Länderpunkt mit UK teilen?

    VG
    Thomas

  • #2

    Thomas (Donnerstag, 11 Mai 2017 15:58)

    ... die Bilder sind auch Klasse. Ich bekomme gerade Fernweh!